Modelleisenbahn ist nicht gleich Modelleisenbahn. Die Modellbahnanlagen unterscheiden sich nicht nur in der Gestaltung und den Spurnetzen, sondern auch in der Form. Gestalterisch sind den Hobbybastlern fast keine Grenzen gesetzt. Einerseits können realistische Landschaften nachgebaut werden, welche ihre Grundlagen in verschiedenen Epochen finden. Die Züge der jeweiligen Zeit rasen durch ein passendes Umfeld. Alte Dampfloks wechseln sich dabei mit hochmodernen ICE – Zügen ab. Anderseits können aber auch rein Fantasie Modelleisenbahnen geschaffen werden. Die wichtigsten Nenngrößen sind die Spur H0 im Maßstab 1 zu 87, Haupthersteller Märklin und die Spur N im Maßstab von 1zu160, Haupthersteller Minitrix.
Auf die Anlagenformen der Modelleisenbahn möchten wir nachfolgend etwas genauer eingehen, denn diese können in feste Gruppen untergliedert werden.
Plattenanlagen – die Urform der Modelleisenbahn
Die Platten aus Sperrholz sind meist rechteckig und flach. Sie erhalten einen relativen einfachen Aufbau von Landschaften, Gebäuden, Straßen und natürlich dem Schienennetz. Die Plattenanlagen sind in Deutschland die mit Abstand am häufigsten verwendete Form der Modelleisenbahnanlagen. In der Regel wird ein geschlossener Kreisverkehr aufgebaut, in welchem die Züge immer die gleiche Strecke zurücklegen, um wieder an ihren Ausgangspunkt zurückzukehren. Für die Verkabelung und die Beleuchtung werden meist Löcher in die Platte gebohrt. Trotz der Popularität haben diese Modellbahnanlagen zwei entscheidende Nachteile. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an welchem das Sperrholz das Gewicht nicht mehr tragen kann und sich nach unten biegt. Zweitens ist der realistische Nachbau beispielsweise von Bächen, Seen und Wasserläufen oft schwieriger als im Vorfeld angenommen.
Fertiganlagen – Modellbahnspaß ohne Bastelvergnügen
Die Fertiganlagen, welche von zahlreichen Herstellern angeboten werden, enthalten komplett fertige Landstriche, in welche nur noch die Gleise eingesetzt werden müssen. Für einen echten Bastler ist dies natürlich zu wenig. Weder das eigene handwerkliche Geschick noch die Fantasie werden gefordert. Diese Form der Modelleisenbahn eignet sich insbesondere für die Genießer, welche einfach gern Züge fahren sehen, ohne selbst entsprechend Hand anzulegen.
Offene Anlagen – Gleisnetz mit Schattenbahnhöfen
Offene Anlagen sind ein Fachbegriff für Modellbahnanlagen, bei denen der Zug aus der gleichen Richtung zurückkehrt, in welche er gerade gefahren ist. Dabei werden von den Modellbauern mehrere Schattenbahnhöfe in den unteren Ebenen genutzt, in denen die Zuggarnituren vorübergehend abgeparkt werden.
Wandanlage – Bau durch mehrere Zimmer möglich
Wie der Name Wandanlage schon sagt, wird die Modelleisenbahn in diesem Fall sehr schmal direkt an eine Wand gebaut. Dabei ist eine Breite von 20 bis 30cm schon ausreichend, um eine Zweigleisigkeit zu garantieren. An beiden Enden der Bahn befinden sich Wendeschleifen, um eine realistische Streckenführung zu gewährleisten. Die Wandanlage hat mehrere Vorteile:
- Sehr geringer Platzbedarf
- Klare Trennung zwischen Landschaften möglich, beispielsweise durch Gebirge oder Flüsse
- Aufbau über mehrere Zimmer hinweg möglich
- Züge können durch Wände und Schränke fahren.
Alphabet Anlagen – Modelleisenbahn in Buchstabenform
Die Anlagen erhalten ihren Namen aufgrund der Buchstabenform, wobei L, U, E und O die bekanntesten Bauvarianten sind. Große Modelleisenbahnanlagen in der O-Form lassen sich beispielsweise über Brücken oder Dachluken betreten. Auf den einzelnen Abschnitten können sich unterschiedliche Landschaften wie Häfen, Industriegelände oder Städte darstellt werden. Viele Modellbauer bevorzugen es den Fahrbetrieb auf den Hauptstrecken automatisiert laufen zu lassen und auf den Nebengleisen manuell zu rangieren.
Viele Grüße
Detlef Brinkmann
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