Modellbahnanlagen steuern mit Modell Stellwerk

Modell Stellwerk

Die meisten Modellbauer haben das Ziel ein möglichst reales Abbild der Realität auf ihren Modellbahnanlagen zu schaffen. Dies umfasst nicht nur möglichst originalgetreue Züge, sondern auch eine natürliche Landschaft und eine überzeugende Geräuschkulisse. Doch dort muss die Anlehnung an die Realität nicht enden.

Moderne Steuerungssoftware ermöglicht die Kontrolle der gesamten Eisenbahnanlage wie im echten Stellwerk. Deswegen ist es auch kein Zufall, dass die vom Diplom Ingenieur Ronald Helder, seit Jahren liebevoll weiterentwickelte Software als Modell Stellwerk bezeichnet wird. Sie ermöglicht nicht nur eine einfache Steuerung der Züge und Weichen. Es sind die vier wichtigsten Stellwerkstechniken der Deutschen Bahn und der schweizerischen Bundesbahn wählbar als Layout.

Somit lässt sich die Steuerung schnell und einfach an die eigenen Vorlieben anpassen. Die erste Version wurde 2001 entwickelt und wuchs zu einer immer komplexeren Software, die derzeit in Version 8 vorliegt. Sie basiert ursprünglich auf dem ebenfalls von Ronald Helder entwickelten PctWin. Mittlerweile kann auf fünf Computern gleichzeitig der gesamte Verkehr der Modelleisenbahn gesteuert werden.

SpDrS60, Integra Domino'67, ESTW und Iltis – die vier integrierten Stellwerktechniken

Die vier verwendeten Gleisbilder können nach dem Ursprungsland oder der Technik sortiert werden. SpDrS60 und ESTW werden in Deutschland in den Stellwerken eingesetzt. Dagegen wird Integra Domino'67 und Iltis in der Schweiz genutzt. Sowohl SpDrS60 als auch Integra Domino'67 sind Relaissysteme, wogegen die beiden anderen Digitalsysteme sind. SpDrS60 wurde in den 1950er Jahren eingeführt. Vorher war es notwendig, jedes Signal und jedes Gleis einzeln zu stellen. Dagegen stellte die neue Technik das gesamte Gleisbild dar. Dadurch konnte eine gesamte Fahrstraße schnell und einfach eingestellt werden. Gleichzeitig bot die Darstellung in Form eines Gleisbilds einen sehr guten Überblick. ESTW steht dagegen für elektronisches Stellwerk und wurde in Deutschland 1983 erstmals in Betrieb genommen. Die Aufgaben der großen und teuren Relais wurden durch Computersysteme übernommen.

Funktionsumfang

Die Software bietet reichlich Möglichkeiten für Modelleisenbahnanlagen. Die Anlage wird auf einem 100 x 100 Raster angelegt, von hieraus erfolgt später die Steuerung. Es gibt für alle Weichentypen, Einfahr-, Ausfahr-, Block- und Sperrsignale eigene Symbole. Den Zügen können zusätzlich Bilder zugeordnet werden. Die Kontrolle der Anlage kann sowohl manuell als auch automatisch erfolgen. Dabei verhalten sich die Züge den Vorgaben entsprechend, wobei auch zufällige Abweichungen beim Zugverkehr auf den Modellbahnanlagen angegeben werden können. Dadurch erhöht sich die Abwechslung und feste Muster sind für den Betrachter schwerer zu erkennen. Natürlich kann die automatische und die manuelle Steuerung auch kombiniert werden. So ist es möglich, einen einzelnen Zug der Modelleisenbahn zu steuern, oder nur den an und abgehenden Zugverkehr von einem Bahnhof. Wenn die Züge den Bahnhof verlassen haben, übernimmt das Programm automatisch die Steuerung. Insgesamt können 64 Züge verwaltet werden. Ein einfacher Klick genügt und die Lokomotive wird durch den Nutzer bedient. Auch lässt sich die Geschwindigkeit einzelner Züge bzw. die Maximalgeschwindigkeit auf einer Trasse bestimmen. Damit das Verhalten der Züge der Modelleisenbahnanlagen noch realistischer wird, halten Züge bei einem Stoppsignal nicht mehr abrupt, sondern werden langsam abgebremst.

Preis-Leistungsverhältnis

Derzeit werden drei verschiedene Versionen von Modell Stellwerk angeboten. Die light Version kosten nur 29 Euro und unterstützt die Steuerung von vier Modelleisenbahnen und 16 Weichen. Für einen ersten Eindruck oder sehr kleine Anlagen ist sie eine gute Wahl. Für den Betrieb von bis zu 64 Zügen gibt es zwei Versionen. Die erste Version für 119 Euro beinhaltet die deutschen Stellwerkvisualisierungen. Wenn jedoch Integra Domino'67 oder Iltis verwendet werden soll, werden 199 Euro fällig. Gegen einen kleinen Aufpreis kann ein Update auf die Folgeversion durchgeführt werden. Damit gehört die Software zu den günstigeren Angeboten am Markt, bietet jedoch einen großen Funktionsumfang. Die Software kann mit ESU ECoS, Märklin 6021 bzw. CS1, Roco Z21, Fleischmann TwinCenter, PIKO Digi-Power-Box, Müt Digirail, Tams Easy Control, Trix Selectrix, Rautenhaus und Uhlenbrock Intellibox 1 bzw.2 und weiteren verwendet werden. Das Programm funktioniert auf allen Computern mit dem Betriebssystem Windows.

Sie können ModellStw einfach ausprobieren, in dem Sie die Demoversion herunterladen. Diese Version wirkt wie die Vollversion, Sie können jedoch nur 4 Weichen und eine Lokomotive steuern.

 

Fazit

Ronald Helder wollte den Realismus mit den Modellbahnanlagen weiter erhöhen. Er war enttäuscht, dass die Anlagen sehr realistisch wirkten, jedoch keine realitätsnahe Steuerungstechnik existierte. Um diesen Umstand zu beseitigen, startete er mit der Entwicklung von Modell Stellwerk. Damit hat er sein Ziel nicht nur erreicht, er hat auch den Fahrbetrieb perfektioniert. Die automatische Steuerung ermöglicht den Besitzer der Modelleisenbahnanlage einen eigenen Fahrplan zu erstellen. Die Abbremsfunktion der Züge vor einem Haltesignal überzeugt genauso wie die programmierbare Maximalgeschwindigkeit auf einer Fahrtrasse. Besonders die Schweizer werden sich über die Möglichkeit freuen mit den Stellwerkschaltungen der SBB arbeiten zu können.

Viele Grüße
Detlef Brinkmann

Bildquellenangabe: home.kpn.nl/helde862/ModellStw/modellstw.htm (Modell Stellwerk)

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